Dienstag, 18. August 2015

1st Month!

Am kommenden Freitag bin ich schon 1 Monat hier in Australien! Es kommt mir vor wie gestern, als ich mich von meiner Familie, am Flughafen Zürich, verabschieden musste. Die Zeit rast an mir vorbei..

Vorletztes Wochenende mussten meine host mum und ich früh morgens nach Cairns fahren. Wir standen um Sonntag um 7 Uhr auf, verliessen das Haus um 7.30 Uhr, um am 8.30-45 Uhr in Cairns für das erste Rotary Meeting zu sein.
Jedoch war es nur ein kleines Meeting, mit Cairns und Atherton.
Ich traf zwei Austauschschülerinnen aus Belgien und einen aus Frankreich.
Sofort tauschten wir unsere Rotary Visitenkarten aus, wie auch Nummer etc. Das Meeting ging ca. zwei Stunden und war vollllller Informationen!

Regeln, Tours, Reiseregeln, Schüler -, Counsellor - und host families Verantwortungen etc etc
Wir gingen gewisse Regeln durch. Ich denke Australien ist viel, viel strenger mit Regeln etc. als die Schweiz..
Hier in Australien gibt es die fünf D`s.
- No drinking

- No driving
- No dating
- No drugs

- No decorations (keine Tattoos)

Extreme Sportarten:
1. Bungee Jumping

2. Skydiving
3. Water Rafting
4. Jetski als Passagier

Scuba Diving ist ein sehr wichtiges Thema hier in meinem Distrikt, wegen dem nahliegenden Great Barrier Reef. Die meisten Austauschschüler absolvieren im November/Dezember einen Scuba Diving – Kurs, der ca. 3-4 Tage dauert. Zuerst im Pool und später am Reef.
Mein Youth Chairman und der Clubpräsident von Cairns boten mir mehrfach an, bei ihnen während dem Kurs zu übernachten oder auch sonst, falls ich nach Cairns kommen will.


Wir werden in den nächsten Monaten viele Sachen unternehmen.
An einem Wochenende werden wir einen Ausflug nach der wunderschönen Insel Green Island unternehmen und sonst stehen typische, australische Aktivitäten wie Horse Racing vor uns.

Und schliesslich zu den Tours (DER BESTE PART VON ALLEM).
Die Safari Tour ist im 2. Part des Austauschjahrs und nahe dem Ende.
Sie wird ca. zwischen April und Mai stattfinden und dauert 5 Wochen. Weil die Reise so lange dauert, bekommen wir von der Schule frei (yay). Voraussichtlich reisen wir die Ostküste (Gold Coast) runter bis Sydney und von dort in den Norden zum heissen und ausgetrockneten Alice Springs, wo sich der berühmte Ayers Rock befindet (Hintergrundbild meines Blogs).
Ich freue ich mich jetzt schon RIESIG. Denn bisher sagten alle, dass das einfach das Highlight wäre! Laut dem Chairman, sieht man eine völlig andere Seite Australiens, wir werden im Outback campen (hoffentlich mit ganz viel Schlangen und Spinnen in meinem Zelt :D) und bis Alice Springs drei ganze Tage Busfahren. Dass sei dann aber doch der „unangenehmste“ Teil der Reise. In einem Bus mit ca. 30- 40 Austauschschülern reisen, kaum Klimaanlage, Aussentemperatur von 40° und mehr, und links und rechts sieht man nichts weiter als roter Wüste. Also bin ich mal gespannt.

Die Reise führen wir sehr wahrscheinlich mit dem Distrikt aus dem Bundesstaat Victoria durch.


Dann noch zur Schule:
Die Schule sollte man hier in Australien mit mind. 80 % besuchen!
Das ist RECHT wenig. In der Schweiz bekomme ich pro Quartal 1 Halbtag frei, also 2 ganze Tage frei im ganzen Schuljahr.
Unser Chairman hat uns vor allem gewarnt keine unentschuldigten Absenzen zu bekommen, bei mehr als 5 fünf könnte das zum Verlassen des Landes führen.
Ausserdem fehlen wir schon genug wegen den Reisen und den Reisewochenenden. 

Am Montag, letzte Woche, hatte ich DIE absolute lustigste Tennisstunde meines Lebens. Da ich in der Schweiz 1x in der Woche Tennis spiele, hielt ich es für keine schlechte Idee hier in Australien weiterzuspielen.
Also sprach ich mit einer netten Rotarierin aus meinem Club und sie lud mich ein. Hier ist das Tennis jedoch ein wenig anders.
Jeden Montagabend spielt man um 19.00 Uhr bis 21.00-21.30 Uhr.
Es gibt drei Gruppen A, B und C. In der Gruppe A sind die stärksten und in der Gruppe C die schwächsten. Ich bin in der Gruppe B+, dass sind die stärksten der Gruppe B. Jeden Montag spielen 2 Spieler mit zwei anderen aus einer anderen Kategorie, sodass es immer fair bleibt. So spielt man ca. 4 Spiele, also sozusagen ein kleines Turnier.
Die Altersgruppe variiert jedoch sehr! Ich bin die jüngste mit 16 Jahren, dann gibt es eine 18- jährige, 20-jährige und alles bis zu 55 Jahren.
Wir sind 4-5 Frauen und der Rest sind Männer, insgesamt ca. 15 Spieler.

Ich hatte wirklich den Grössten Spass. In der Schweiz war es halt mehr ernster, hier jedoch auch bei jedem Spiel, aber man hatte es untereinander richtig lustig. Ich spielte doppelt immer mit jemand anderem und konnte so immer wieder neue Leute kennenlernen! Es waren auch hier, wieder ALLE super nett und super lustig. Sie waren sehr begeistert über das Skifahren und Snowboarden in  der Schweiz und natürlich der Schokolade.
Am Schluss gab es noch ein Gruppenfoto. Es gab eine junge Frau und einen jungen Mann, welche ein Paar waren und erst neu zusammengezogen sind in ein neues Haus. Obwohl sie mich erst seit 1h kannten, luden sie mich sofort am darauffolgenden Samstag zu ihnen nach Hause ein, weil sie eine House-opening-party haben. Das Haus ist dann sozusagen 24h offen für Freunde und Familie. Ich war sehr dankbar für die Einladung. Dass fällt mir immer wieder stark an den Australiern auf: sie sind immer soo nett und lustig und haben einen super Humor. Sie sind zu allen und immer freundlich. Ich werde also jetzt definitiv jeden Montagbend mit ihnen Tennispielen und freue mich jetzt schon auf nächste Woche.
Ansonsten gehe ich jeden Tag nach der Schule ins Gym mit einer Freundin für 1 ½ h und Segeln jedes 2. Wochenende am Sonntag.

Ich treibe hier viel mehr Sport als in der Schweiz. Aus dem ganz einfach Grund: Ich besitze hier einfach viel mehr Zeit und wenn ich jeden Tag um 15.00 Uhr nach Hause gehen würde, wäre mir schnell langweilig. Ausserdem arbeiten hier einfach ALLE! Die fangen hier schon mit 14 Jahren an zu arbeiten an Wochenenden oder auch nach der Schule. Ich überlegte es mir ehrlichgesagt auch für einige Zeit, will aber nicht an Wochenenden arbeiten und ausserdem nur bis zum summer break, also Dezember. Auch ist dies mein Austauschjahr und nicht für das Arbeiten in zb. Supermärkten gedacht.

Am Dienstag war das erste „normale“ Rotary Dinner im International Club of Atherton. Auch hier gab es Gemeinsamkeiten und Unterschiede im Vergleich zur Schweiz. Sie benutzen auch hier einen „Gong“, zum Beginn wenn die Clubpräsidentin alle vorstellt, zum Beispiel Gäste. Jedoch ist das Zimmer hier viel grösser und ein richtiger Konferenzraum. In der Schweiz ist es auch ein Konferenzraum, aber ähnelt mehr einem Restaurant.
Wir hatten einen Mann aus einem Club aus Cairns zu Besuch und sprachen ca. 2 Stunden (das ganze Dinner ging eigentlich 3 Stunden, doch meine Counsellorin und ich entschuldigten uns nach 2 Stunden, weil es ziemlich langweilig und zu sehr in die Länge gezogen wurde – sie ist von Beruf her Lehrerin, also hatten wir jeden Grund zu gehen!). Wir sprachen über die Zukunft von Rotary und wie wir im Jahr 2020 aussehen könnten. Was für Projekte wir unterstützen könnten, in was investieren, wie wir das Youth Exchange Program vervielfachen können usw.

Sonstiges:
Was hier in Australien auch sehr typisch ist, ist dass man 1x in der Woche zu jemanden eingeladen ist, ein paar Freunde kommen und alle zusammen in der GARAGE sitzt. Aufgestellter Tisch und Plastikstühle sind vom Gastgeber vorhanden. Allerdings muss man hier Getränke selber mitnehmen.

Und im September darf ich glücklicherweise an einer Hochzeit in Cairns teilnehmen und freue mich riesig! Das Hotel ist wunderschön und die Location genauso...

In der Schule läuft ansonsten nix spezielles.. am letzten Freitag hatten wir jedoch einen Spendetag, an dem man seine eigenen Klamotten anziehen darf (dh. Keine Schuluniform für 1 Tag). Man spendet dabei 1- 2 Dollars für Kambodscha. Natürlich kam ich mit meinen normalen Klamotten zur Schule und freute mich schon am Abend vorher sehr darauf. Ich vergass total, wie sehr ich meine normal Alltagsklamotten vermisste und meine host parents konnten meine Aufregung leider überhaupt nicht verstehen.
Als ich dann am nächsten Tag mit meinem host dad in die Schule fuhr, bemerkte ich schon auch dem Weg, dass einzelne Schüler ihre Schuluniform trugen. In der Schule stellte ich dann schliesslich fest, dass ausser ein paar vereinzelte Schüler und Freunde, wir internationalen Austauschschüler die einzigen mit Alltagskleidung waren. Ich war ehrlichgesagt wirklich geschockt. Wieso will niemand seine eigene Kleidung anziehen?
Ich fragte daraufhin ein paar Schüler und sie erklärten mir, dass man in der Schule an solchen Tagen oft sehr kritisiert wird etc.. mir und den anderen war das jedoch egal. Schliesslich war es ja für eine gute Tat :)

Ich muss jedoch zugeben, dass es sehr komisch war Freunde in ihren normalen Kleidung zu sehen..
Ansonsten ist die Schule eigentlich ganz okay. In Modern History schreibe ich im Moment (mehr oder weniger) ein Essay über den Arabisch- Israelischen Konflikt und in Englisch haben wir bald einen Test über Kriegsdichtung vom 1. Weltkrieg.


Am Samstag trafen sich die „Interacts“ (dass sind sozusagen Rotarier einfach jünger), dies ist eine Gruppe bestehend aus Schülern die in Projekte arbeiten für Kinder in z.B. Asien.
Ca. 5 aus meiner Gruppe reisen kommenden November nach Kambodscha für zwei Wochen. Dort besuchen sie die Schule und helfen in Projekten.
Ich bin automatisch in dieser Gruppe, weil ich eine Austauschschülerin bin und denke es ist eine gute Sache.
Gestern organisierte also mein Rotary Club eine Hilfsorganisation.
In Kambodscha, Vietnam oder Gebiete in Asien helfen wir Menschen, egal welches Alter, die ihre Arme verloren haben durch z.B. Minenarbeit.
Wir sahen diverse Videos und es war richtig schlimm. Der Club kaufte 10 Sets mit je einer Prothese. Ein Set kostet 300 Fr.! Und so mussten wir die ganze Prothese, in zweier Gruppen, aufbauen. Es war richtig schwer und dauerte sicher eine Stunde. Es gab ganz feine und kleine Schrauben die wir zusammensetzen mussten. Dazu gab es ein Etui und auf das schrieben wir schöne Sätze und malten Zeichnungen drauf, für denjenigen der es erhält.

Die zwei belgischen Austauschschülerinnen kamen auch und so war es schön, sie auch wieder zu sehen. Noch zu erwähnen: Am Anfang mussten wir uns alle vorstellen und ich sagte ihnen dass ich aus der Schweiz bin. Als wir dann Teepause hatten, stand plötzlich ein Junge vor mir und fragte mich auf SCHWEIZERDEUTSCH ob ich Deutsch spreche. Ich war völlig perplex! Denn er ist in meiner Englisch Klasse und er hat nieeee mit mir gesprochen. Ich war totaaal happy endlich einen Schweizer in meiner Schule zu treffen und allgemein wieder Schweizerdeutsch sprechen zu können, nach so vielem Englisch. Er erzählte mir, er habe bis jetzt nicht gewusst dass ich aus der Schweiz bin. Er ist aus Basel und wohnt sein 11 Jahren hier in Australien. Ich klagte wie sehr ich das feine, knackige Brot aus der Schweiz vermisse und er gab zu: Nach diesen 11 Jahren hier ist das einzige, was er wirklich vermisst, das Brot. Auch machten wir uns lustig über die Australier, weil sie einfach nicht (nach 100x Versuchen) kapieren was der Unterschied zwischen Toast und Brot ist. Für sie ist Brot = Toast. In den ersten Wochen hier fragte ich meine host mum nach Brot und sie zeigte mir andauern Toast. Vielleicht muss ich ihnen einen schönen Zopf mal backen...

Vor wenigen Tagen versuchte ich Älpermaggronen zu kochen und es ging richtig in die Hose. Ich stand unter Zeitdruck, weil wir schnell essen mussten und mehr will ich gar nicht erzählen.. es waren die schlimmsten Älpermaggronen meines Lebens!  Ich entschuldigte mich bei meinen host parents x- Mal, doch komischerweise fanden sie es super lecker!?!? Auch meine Schulfreunde fanden es super und wollten unbedingt mehr. Dabei war es vom Geschmack her nicht mal in der Nähe wie Älpermaggronen. Das Rezept war jedoch vom Internet und so schickte mir meine Mutter jetzt das „richtige“ Rezept. Nächstes Mal probiere ich es zuerst richtig, bevor ich es als Abendessen durchgehen lassen werde.

Am Abend gingen wir nach Cairns für ein Musical. Die beste Freundin meiner host mum, ihre Freundin schrieb ein Musical, eine sogenannte Nachmachung vom Musical „Cat“. Es war der Wahnsinn! Das Theater war richtig schön und wir hatten die besten Plätze! 1. Reihe! Tische waren für uns reserviert und das Essen wurde serviert.  Es war ein schöner, lustiger Abend.

Und am Sonntag hatte ich meine 1. Sailingstunde!!!! ICH LIEBE ES SO SEHR!
Das Segeln findet am Lake Tinaroo statt, welcher riesiiiiiiiig ist! Jedes 2. Wochenende finden dort Rennen statt. Das Racing begann schon morgens um 10 Uhr und endete um ca. 16 Uhr.
Meine host mum und ich waren ein wenig spät dran und darum wussten wir nicht genau zu wem. Ein Mann kam uns dann schliesslich entgegen und fragte uns nach was wir suchen. Ich erklärte ihm, dass ich anfangen wollte mit Segeln und mich ein wenig umschauen will. Er runzelte zuerst die Stirn,  schaute mich für längere Zeit an und sagte schliesslich: Du wirst eine gute Seglerin sein. Ich fand das ein wenig komisch und erzählte ihm, dass ich sehr wenig Erfahrung habe. Er meinte jedoch mit seinen 30 Jahren Segelerfahrung könne er das 100% bestimmen und fragte mich nach der momentanen Windrichtung. Ich gab sie an und sie war (zum Glück) richtig.

Das wichtigste wüsste ich also schon. YAAY! Hahaha
Als wir dann eine Familie trafen (sie wohne zwei Häuser neben uns), die meine host mum kannte, konnte ich mit ihnen mitgehen.
Also zur Familie:
Der Vater ist Segler seit 40 Jahren.
Die älteste Tochter (14) Kristen ist mehrfache Weltmeisterin im Segeln U16 und ein echter Star. Sie geht zu Wettkämpfen in Miami, Neuseeland, Italien, Deutschland und im Dezember hat sie Weltmeisterschaften in Melbourne.
Der mittlere Sohn Travers (11) ist genauso ein hervorragender Segler und die jüngste Tochter (9) segelt seit sie 5 Jahre alt ist und dann komme ich. Ich war zieeeeemlich eingeschüchtert und fasziniert zugleich! Kristen segelt soooo gut! Die Familie war aber richtig nett und ich verstand mich sehr mit gut mit allen! Zuerst sah ich den Jüngeren zu beim Segeln, denn Roger (der Vater) ist Sailing Instructor. Es ist sooo schwer! Roger erklärte mir, es sei super mit kleinen Segelbooten anzufangen, denn die sind extrem sensitiv mit jeder Bewegung. Später fuhren wir dann in einem grösseren Segelboot mehrere Runden, welches extrem viel Spass gemacht hat!
Der Wind war einfach perfekt! Wir wurden so nass und mussten oft die Segel neu ansetzten, weil der Wind immer wieder die Richtung wechselte. Am Schluss durfte ich dann mit Kirsten gegen andere Segler antreten. Mit ihr gewann ich natürlich, sie gewinnt 98% der Rennen. Ich muss sagen, Segeln ist ziemlich schwer. Immer schauen von wo der Wind kommt, Segeln neu ansetzen, 50 englische Begriffe die ich vorne und hinten nicht verstehe und dann noch irgendwie vorwärts kommen. Kristen war aber supeeeer lieb! Sie befahl mir immer was ich machen muss und so meisterten wir es richtig gut. Der Mast ist auch solchen kleinen Booten ziemlich gefährlich.
Denn sobald man die Seite wechselt, muss man sofort runter gehen!! Kristen erzählte mir, dass sie sich ihre Nase gebrochen hat, weil der Mast sie Mal getroffen hat. Und ihr Vater genauso. Auf jeden Fall, war es ein super schöner Tag und ich bin sehr dankbar dass ich mit ihnen raus durfte.
Kristen meinte, ich soll sofort mit Team Sailing anfangen, dass ist zu zweit in einem Boot. Ich will sicher im Oktober mit dem Kurs anfangen, aber für jetzt gehe ich einfach jedes 2. Wochenende mit.


Heute nahm ich wieder am Rotary Meeting teil und wir feierten den 68. Geburtstag vom Rotary Club Atherton. Es gab einen feinen Schokoladenkuchen und nebenbei haben wir ein neues Mitglied, mit einer Rede und Applaus, Willkommen geheissen. Neben mir sass beim Abendessen einen älterer Herr. Der besitzt eine Käse UND Schokoladenfabrik hier in Atherton. All seine Maschinen kauft er von der Schweiz ein und so versprach ich ihm, ihn bald zu besuchen um seine Produkte zu bewerten. J

Dieses Wochenende habe ich nicht viel vor, am Samstag gehe ich nach Cairns um die belgischen Austauschschülerinnen zu treffen und dann gehen wir ans Meer und natürlich shooopppeen.

Wünsche euch allen eine schöne Woche

Cheers

Rachel






















Donnerstag, 6. August 2015

1. Schultag, Italian Festival etc. 🎒 🇮🇹

Hallo zäme :-)
Meinen 1. Schultag habe ich schon hinter mir. Ich fing um 8.50 Uhr die Schule in meiner neuen Schuluniform an und der Unterricht endete um 15.00 Uhr.
Ich wählte für das nächste halbe Jahr die folgenden 6 Schulfächer:
- Modern History
- Maths B
- English Communications
- Aerospace
- Business & Technology
- Geography

Die Schule hier ist im Vergleich zur Schweiz soooooooo einfach und locker, wirklich!
Meine host mum hat mir erzählt, dass die Lehrer manchmal etwas zum Essen mit in die Schule bringen für die letzte Stunde -> also 15.00 Uhr, weil dann alle soooo erschöpft sind.
Ich konnte das nicht fassen und erzählte ihr, dass man in der Schweiz bis um 17.00 Uhr Schule hat!
In der Schweiz besuche ich 11 Fächer und habe manchmal mehrmals von 7.30 Uhr bis um 17.00 Uhr Unterricht und bin erst gegen 18.00 Uhr zu Hause. Zu Hause dauert mein Schulweg von Tür zur Tür 1h und hier zu Fuss 15- 20 Min. Trotzdem fährt mich mein host dad jeden Morgen zur Schule und meine host mum holt mich jeden Tag nach der Schule ab. Dies ist hier so üblich, weil es immer so extrem heiss ist und man bei diesen Temperaturen unmöglich nach Hause laufen kann. Obwohl es Winter ist.
Dies habe ich auch gerade am 1. Schultag festgestellt. Meine host mum konnte mich leider genau am 1. Schultag nicht abholen, weil sie an einen wichtigen Termin teilnehmen musste.
Wir fuhren den Schulweg ca. 3-4 entlang und ich "versuchte" mir den Weg so gut wie möglich einzuprägen. Sie machte sich ein wenig Sorgen, doch ich versicherte ihr, dass ich den Weg finden werde. Zu beachten: alle Strassen sind hier extrem verwirrend und sehen ähnlich aus, weil sie wie in USA im Schachbrettmuster angeordnet sind.
Also lief ich nach der Schule nach Hause und merkte schon nach 5 min., dass mein Weg nicht ganz korrekt war und ich irgendeine Abzweigung verpasst habe oder zu früh abgebogen bin.
Ich behielt aber die Ruhe und ging nochmals die Strassen auf und ab (es wurde langsam ziemlich heiss und ich bin nicht einmal 10min. gelaufen). Schliesslich gab ich auf und mir war extrem schwindlig von der heissen Sonne. Also schrieb ich meiner Gastschwester von meiner zweiten host family, weil ich wusste dass sie fahren kann, und sagte ihr ich brauche unbedingt Hilfe und sei verloren.
Sie war sehr nett! Rief mich sofort an, fragte mich auf welcher Strasse ich bin und sagte mir ich soll dort warten und mich nicht bewegen. Nach 5 min. holten sie mich ab und ich war ihnen sehr dankbar. Obwohl es peinlich war und meine host family mich ein wenig ausgelacht haben, denke ich war es ein guter Abschluss für den 1. Schultag hier.
Leider gewöhne ich mich jetzt schon zu schnell an das Fahren und an den Schulweg, der so kurz ist.

Ausserdem besucht man in der Schweiz üblicherweise eine Klasse für das ganze Jahr. Hier nicht.
Hier wählt man zu Beginn des Schuljahrs seine Fächer aus und sitzt dann in jedem Fach in einer andere Klasse mit anderen Leuten. Eigentlich gut für mich, denn so konnte ich schon recht viel Leute kennenlernen.
Mein 1. Schultag war aber auch sonst gut. Ich durfte sehr nette Mädchen kennenlernen und die waren alle seeeehr begeistert, dass ich Deutsch sprechen konnte und so MUSSTE ich ganz viele Sätze für sie aufsagen.
Weil die Schulbänke hier aus Holz sind, gab es schon am Montag auch einen Testfeueralarm. Dann müssen alle Schüler entweder aus dem Zimmer eilen oder unter den Tischen kriechen bei einem Lock- Down.
Die Schule besteht aus 10 Blöcken und besitzt ausserdem ein grosses Gehege mit Schafen, jetzt gerade Neugeborene, Hühner und Ziegen. Weil hier in der Gegend niemand männliche Tiere will, hat mir eine Freundin erzählt, dass sie das Schaf in der Klasse umbringen (der Lehrer), indem er ihm das Genick bricht. In diesen Moment wurde mir einfach nur schlecht un ich war froh, dass ich nicht das Fach Biologie und Landwirtschaft gewählt habe.

Mein absolutes Lieblingsfach ist Aerospace!!!
In diesem Fach geht es um Flugzeuge und Segelwissen. Um den Beruf Pilot wählen zu können, muss man dieses Fach zuerst an der Hischool belegt haben für die Uni hier in Australien.
Im Zimmer haben wir einen Flugsimulator und in meiner 1. Stunde machten wir einen Ausflug zum Atherton Flughafen. Mein Lehrer besitzt 2-3 kleine Flugzeuge und wir durften diese anschauen, drinsitzen und ihm Fragen stellen. Den Beruf Fluglotse werden wir auch genauer anschauen und dementsprechend den Flughafen Cairns besuchen und einen Kontrollturm.
Ich verstehe mich sehr gut mit meinem Aerospace  Lehrer und er hatte auch schon einen Austauschschüler bei sich. 
Die letzte Austauschschülerin lud er zum skydiving mit seinem Flugzeug ein. Alsoo vielleicht habe ich ja dann auch mal eine Möglichkeeeeeiitt .. :)

Lustig fand ich, dass meine Schulfreunde nie genau wissen, ob ich jetzt von der Schweiz oder von Schweden komme. Die meisten Australier kennen den Unterschied nicht und verwechseln es deshalb häufig.
Auch mein Name "Rachel" scheint hier sooo "beliebt" zu sein. Bestimmt kenne ich jetzt schon 5 Rachel`s. Sogar Lehrerinnen heissen zum Vornamen so. Und in meiner Schule in der Schweiz mit mehr als tausend Schülern kenne nicht mal eine andere Rachel.

Am letzten Wochenende nahm mich meine host mum mit nach Ingham für das Italian Festival.
Ich füühlte mich wieder wie eine Europäerin :) Ingham wurde vor ein paar Jahren von ganz vielen Italienern besiedelt und so führen sie jedes Jahr ein grosses Fest für 2 Tage durch, mit vielen italienischen Spezialitäten und italienischer Musik.
Die Fahrt nach Ingham dauerte 4 Stunden! Ich reklamierte im Auto die ganze Zeit, dass man in Australien immer so lange Autofahren muss und dass man auf der Karte sich kaum bewegt hat.
Leider muss ich mich an dies gewöhnen, denn bald fahren wir nach Townsville (mehr als 5 Stunden Autofahrt) für das Rotary Orientation Weekend.
In Ingham übernachteten wir bei der Cousine von irgendjemand. Wie auch immer, das Haus war sehr schön und die Cousine und ihr Eheman SO nett! Bisher traf ich noch keinen unfreundlichen Australier.
Am Sonntag fuhren wir wieder 5 Stunden nach Hause und ich genoss die schöne australische Landschaft auf dem Rückweg. Wir hielten ein paar Mal an, unter anderem in Tully, wo der wunderschöne Mission Beach liegt.

Gestern besuchte ich mein 1. Rotary Dinner. In der Schweiz trifft man sich meistens zum Mittagessen und hier wegen der Hitze am Abend, es ist in jedem Land verschieden. Im Rotary Club Atherton sind alle Mitglieder ziemlich alt, ausser ein paar vereinzelte jüngere. Mit alt meine ich um die 90 Jahre alt. Auf jeden Fall, waren auch hier wieder alle sehr herzlich, nett und offen! Die älteren Herren verstanden nicht wieso ich aus der Schweiz gekommen bin und eine dunklere Hautfarbe hätte. Ich erklärte ihnen darum, dass ich indische Wurzeln besitze.
Das Rotary Meeting gestern war speziell, denn wir waren in einem Antique Shop (keine Ahnung wieso) und bestellten 15 Pizzas von Dominos. Ich muss sagen, es war eine hervorragende Pizza!
Wir standen alle und plauderten :)

Was ich noch loswerden will:
Ich habe diese Woche das erste Mal meine Wäsche selber gewaschen und hatte (kein Witz) sogar Spass daran! haha
Meine host mum hat mir tausend Mal angeboten, die Wäsche zu waschen, aber ich wollte es selber ausprobieren. Vielleicht ändere ich ja bald meine Meinung..

Das Heimweh wird (hoffe ich) von Tag zu Tag weniger und ich kann manchmal immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier in Australien mein Austauschjahr mache!
Ich konnte bis jetzt aber nur gute Erfahrungen sammeln und bin für alles sehr dankbar - natürlich auch meinem Rotary Club Wettingen :)

Cheers & see you!

Rachel