Donnerstag, 6. August 2015

1. Schultag, Italian Festival etc. 🎒 🇮🇹

Hallo zäme :-)
Meinen 1. Schultag habe ich schon hinter mir. Ich fing um 8.50 Uhr die Schule in meiner neuen Schuluniform an und der Unterricht endete um 15.00 Uhr.
Ich wählte für das nächste halbe Jahr die folgenden 6 Schulfächer:
- Modern History
- Maths B
- English Communications
- Aerospace
- Business & Technology
- Geography

Die Schule hier ist im Vergleich zur Schweiz soooooooo einfach und locker, wirklich!
Meine host mum hat mir erzählt, dass die Lehrer manchmal etwas zum Essen mit in die Schule bringen fĂĽr die letzte Stunde -> also 15.00 Uhr, weil dann alle soooo erschöpft sind.
Ich konnte das nicht fassen und erzählte ihr, dass man in der Schweiz bis um 17.00 Uhr Schule hat!
In der Schweiz besuche ich 11 Fächer und habe manchmal mehrmals von 7.30 Uhr bis um 17.00 Uhr Unterricht und bin erst gegen 18.00 Uhr zu Hause. Zu Hause dauert mein Schulweg von TĂĽr zur TĂĽr 1h und hier zu Fuss 15- 20 Min. Trotzdem fährt mich mein host dad jeden Morgen zur Schule und meine host mum holt mich jeden Tag nach der Schule ab. Dies ist hier so ĂĽblich, weil es immer so extrem heiss ist und man bei diesen Temperaturen unmöglich nach Hause laufen kann. Obwohl es Winter ist.
Dies habe ich auch gerade am 1. Schultag festgestellt. Meine host mum konnte mich leider genau am 1. Schultag nicht abholen, weil sie an einen wichtigen Termin teilnehmen musste.
Wir fuhren den Schulweg ca. 3-4 entlang und ich "versuchte" mir den Weg so gut wie möglich einzuprägen. Sie machte sich ein wenig Sorgen, doch ich versicherte ihr, dass ich den Weg finden werde. Zu beachten: alle Strassen sind hier extrem verwirrend und sehen ähnlich aus, weil sie wie in USA im Schachbrettmuster angeordnet sind.
Also lief ich nach der Schule nach Hause und merkte schon nach 5 min., dass mein Weg nicht ganz korrekt war und ich irgendeine Abzweigung verpasst habe oder zu frĂĽh abgebogen bin.
Ich behielt aber die Ruhe und ging nochmals die Strassen auf und ab (es wurde langsam ziemlich heiss und ich bin nicht einmal 10min. gelaufen). Schliesslich gab ich auf und mir war extrem schwindlig von der heissen Sonne. Also schrieb ich meiner Gastschwester von meiner zweiten host family, weil ich wusste dass sie fahren kann, und sagte ihr ich brauche unbedingt Hilfe und sei verloren.
Sie war sehr nett! Rief mich sofort an, fragte mich auf welcher Strasse ich bin und sagte mir ich soll dort warten und mich nicht bewegen. Nach 5 min. holten sie mich ab und ich war ihnen sehr dankbar. Obwohl es peinlich war und meine host family mich ein wenig ausgelacht haben, denke ich war es ein guter Abschluss fĂĽr den 1. Schultag hier.
Leider gewöhne ich mich jetzt schon zu schnell an das Fahren und an den Schulweg, der so kurz ist.

Ausserdem besucht man in der Schweiz ĂĽblicherweise eine Klasse fĂĽr das ganze Jahr. Hier nicht.
Hier wählt man zu Beginn des Schuljahrs seine Fächer aus und sitzt dann in jedem Fach in einer andere Klasse mit anderen Leuten. Eigentlich gut fĂĽr mich, denn so konnte ich schon recht viel Leute kennenlernen.
Mein 1. Schultag war aber auch sonst gut. Ich durfte sehr nette Mädchen kennenlernen und die waren alle seeeehr begeistert, dass ich Deutsch sprechen konnte und so MUSSTE ich ganz viele Sätze fĂĽr sie aufsagen.
Weil die Schulbänke hier aus Holz sind, gab es schon am Montag auch einen Testfeueralarm. Dann mĂĽssen alle SchĂĽler entweder aus dem Zimmer eilen oder unter den Tischen kriechen bei einem Lock- Down.
Die Schule besteht aus 10 Blöcken und besitzt ausserdem ein grosses Gehege mit Schafen, jetzt gerade Neugeborene, HĂĽhner und Ziegen. Weil hier in der Gegend niemand männliche Tiere will, hat mir eine Freundin erzählt, dass sie das Schaf in der Klasse umbringen (der Lehrer), indem er ihm das Genick bricht. In diesen Moment wurde mir einfach nur schlecht un ich war froh, dass ich nicht das Fach Biologie und Landwirtschaft gewählt habe.

Mein absolutes Lieblingsfach ist Aerospace!!!
In diesem Fach geht es um Flugzeuge und Segelwissen. Um den Beruf Pilot wählen zu können, muss man dieses Fach zuerst an der Hischool belegt haben für die Uni hier in Australien.
Im Zimmer haben wir einen Flugsimulator und in meiner 1. Stunde machten wir einen Ausflug zum Atherton Flughafen. Mein Lehrer besitzt 2-3 kleine Flugzeuge und wir durften diese anschauen, drinsitzen und ihm Fragen stellen. Den Beruf Fluglotse werden wir auch genauer anschauen und dementsprechend den Flughafen Cairns besuchen und einen Kontrollturm.
Ich verstehe mich sehr gut mit meinem Aerospace  Lehrer und er hatte auch schon einen AustauschschĂĽler bei sich. 
Die letzte AustauschschĂĽlerin lud er zum skydiving mit seinem Flugzeug ein. Alsoo vielleicht habe ich ja dann auch mal eine Möglichkeeeeeiitt .. :)

Lustig fand ich, dass meine Schulfreunde nie genau wissen, ob ich jetzt von der Schweiz oder von Schweden komme. Die meisten Australier kennen den Unterschied nicht und verwechseln es deshalb häufig.
Auch mein Name "Rachel" scheint hier sooo "beliebt" zu sein. Bestimmt kenne ich jetzt schon 5 Rachel`s. Sogar Lehrerinnen heissen zum Vornamen so. Und in meiner Schule in der Schweiz mit mehr als tausend SchĂĽlern kenne nicht mal eine andere Rachel.

Am letzten Wochenende nahm mich meine host mum mit nach Ingham fĂĽr das Italian Festival.
Ich füühlte mich wieder wie eine Europäerin :) Ingham wurde vor ein paar Jahren von ganz vielen Italienern besiedelt und so führen sie jedes Jahr ein grosses Fest für 2 Tage durch, mit vielen italienischen Spezialitäten und italienischer Musik.
Die Fahrt nach Ingham dauerte 4 Stunden! Ich reklamierte im Auto die ganze Zeit, dass man in Australien immer so lange Autofahren muss und dass man auf der Karte sich kaum bewegt hat.
Leider muss ich mich an dies gewöhnen, denn bald fahren wir nach Townsville (mehr als 5 Stunden Autofahrt) für das Rotary Orientation Weekend.
In Ingham übernachteten wir bei der Cousine von irgendjemand. Wie auch immer, das Haus war sehr schön und die Cousine und ihr Eheman SO nett! Bisher traf ich noch keinen unfreundlichen Australier.
Am Sonntag fuhren wir wieder 5 Stunden nach Hause und ich genoss die schöne australische Landschaft auf dem RĂĽckweg. Wir hielten ein paar Mal an, unter anderem in Tully, wo der wunderschöne Mission Beach liegt.

Gestern besuchte ich mein 1. Rotary Dinner. In der Schweiz trifft man sich meistens zum Mittagessen und hier wegen der Hitze am Abend, es ist in jedem Land verschieden. Im Rotary Club Atherton sind alle Mitglieder ziemlich alt, ausser ein paar vereinzelte jĂĽngere. Mit alt meine ich um die 90 Jahre alt. Auf jeden Fall, waren auch hier wieder alle sehr herzlich, nett und offen! Die älteren Herren verstanden nicht wieso ich aus der Schweiz gekommen bin und eine dunklere Hautfarbe hätte. Ich erklärte ihnen darum, dass ich indische Wurzeln besitze.
Das Rotary Meeting gestern war speziell, denn wir waren in einem Antique Shop (keine Ahnung wieso) und bestellten 15 Pizzas von Dominos. Ich muss sagen, es war eine hervorragende Pizza!
Wir standen alle und plauderten :)

Was ich noch loswerden will:
Ich habe diese Woche das erste Mal meine Wäsche selber gewaschen und hatte (kein Witz) sogar Spass daran! haha
Meine host mum hat mir tausend Mal angeboten, die Wäsche zu waschen, aber ich wollte es selber ausprobieren. Vielleicht ändere ich ja bald meine Meinung..

Das Heimweh wird (hoffe ich) von Tag zu Tag weniger und ich kann manchmal immer noch nicht glauben, dass ich wirklich hier in Australien mein Austauschjahr mache!
Ich konnte bis jetzt aber nur gute Erfahrungen sammeln und bin fĂĽr alles sehr dankbar - natĂĽrlich auch meinem Rotary Club Wettingen :)

Cheers & see you!

Rachel














2 Kommentare:

  1. Hallo Rachel
    Dein Blog gefällt mir sehr und gibt guten Einblick was du down under erlebst. Bin gespannt auf deinen nächsten Blog...:-)
    lg Papi

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  2. Wenn es dort schon so italienisch war, kann ich nur sagen, dass du auch mal nach Italien reisen solltest. Es ist sehr schön da und das Essen unterscheidet sich von Deutschen auch. Im Hotel Schenna war ich sehr zufrieden und hatte eine schöne Zeit. Italien gefällt mir persönlich sehr gut.

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